Rezeptidee für den Monat FEBRUAR
Rezeptidee
für den Monat
FEBRUAR


Die Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica), auch »Winterspargel« oder »Arme-Leute-Spargel« genannt, ist eine alte Kulturpflanze mit einer langen Geschichte. Ursprünglich stammt sie aus Südeuropa und dem Mittelmeerraum und wurde bereits im Mittelalter als Heil- und Nahrungsmittel geschätzt. Besonders in Spanien und Frankreich war sie lange ein wichtiger Bestandteil der Küche, bevor sie im 17. Jahrhundert nach Mitteleuropa gelangte und sich als Wintergemüse etablierte.
Während des 18. und 19. Jahrhunderts erlebte die Schwarzwurzel einen Höhepunkt ihrer Popularität, insbesondere in Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Da sie robust und frosthart ist, diente sie als wertvolle Nahrungsquelle in der kalten Jahreszeit. Ihr Ruf als »Arme-Leute-Spargel«entstand, weil sie eine günstigere Alternative zum weißen Spargel darstellte, geschmacklich aber ähnlich mild und nussig ist. In den letzten Jahrzehnten wurde sie zunehmend in Vergessenheit geraten, erlebt jedoch aktuell durch die Rückbesinnung auf regionale und gesunde Ernährung eine Renaissance.
Neben ihrem historischen Wert ist die Schwarzwurzel auch ein echtes Superfood. Sie ist reich an Ballaststoffen, insbesondere Inulin, das als präbiotischer Stoff die Darmgesundheit fördert und die Verdauung unterstützt. Darüber hinaus enthält sie zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, darunter Vitamin E, Kalium, Eisen und Folsäure. Diese Nährstoffe stärken das Immunsystem, fördern die Blutbildung und tragen zu einer gesunden Herzfunktion bei. Ihr geringer Kaloriengehalt macht sie zudem ideal für eine bewusste Ernährung.
Die Schwarzwurzel ist also nicht nur ein traditionelles, sondern auch ein äußerst gesundes Gemüse. Ob als cremige Suppe, im Ofen geröstet oder als Beilage – sie bietet vielfältige Möglichkeiten in der modernen Küche und verdient es, wieder häufiger auf dem Speiseplan zu stehen.
Der Ursprung des Posteleins (Claytonia perfoliata) liegt in Nordamerika, wo es die indigenen Völker als Nahrungs- und Heilpflanze schätzten. Sein botanischer Name ehrt den britischen Botaniker John Clayton, der im 18. Jahrhundert die nordamerikanische Flora erforschte. Im 19. Jahrhundert brachten europäische Siedler das Kraut nach Europa, wo es sich besonders in Frankreich und Deutschland als winterhartes Salatgemüse etablierte. Lange Zeit geriet es jedoch in Vergessenheit, bis es durch den Trend zu Wildkräutern und ursprünglichen Nahrungsmitteln wiederentdeckt wurde.
Postelein ist nicht nur kulinarisch vielseitig, sondern auch ein echtes Nährstoffwunder:
- Vitamine und Mineralstoffe: Es ist reich an Vitamin C, A und B-Komplex-Vitaminen sowie an Eisen, Kalzium und Magnesium. Besonders im Winter ist es eine wertvolle Vitaminquelle.
- Omega-3-Fettsäuren: Im Vergleich zu anderen Blattgemüsen enthält Postelein eine beachtliche Menge an Omega-3-Fettsäuren, was entzündungshemmend wirkt und das Herz-Kreislauf-System unterstützt.
- Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe: Diese schützen die Zellen vor freien Radikalen und können das Immunsystem stärken.
- Verdauungsfördernd: Durch den hohen Ballaststoffgehalt unterstützt es eine gesunde Verdauung.
Fazit: Postelein verbindet auf besondere Weise Kulturgeschichte mit modernen Ernährungsbedürfnissen. Als Wintergemüse bringt es nicht nur Abwechslung auf den Teller, sondern stärkt auch das Immunsystem und fördert die Gesundheit. Es ist ein echter Schatz aus der Natur, der in der Küche vielseitig eingesetzt werden kann – ob als Salat, in Smoothies oder gedünstet als Beilage.
(Abbildung: designed by Freepik)
Das KLIMA-MAHL Februar-Rezept (für 4 Personen):
Schwarzwurzelsuppe mit Mandelmus und gebratenen Shiitake-Pilzen
Kartoffelsalat mit Kürbiskernöl und Postelein


Schwarzwurzelsuppe mit Mandelmus und gebratenen Shiitake-Pilzen
Eine cremige, nussige Suppe, die mit dem feinen Geschmack von Schwarzwurzeln und der zarten Note von Mandelmus begeistert. Perfekt für kühle Tage und eine tolle Möglichkeit, das »Winter-Spargel«-Gemüse mal anders zu genießen!
Schwarzwurzelsuppe mit Mandelmus
800 g frische Schwarzwurzeln
1 Zwiebel, fein gewürfelt
2 EL Rapsöl
750 ml Gemüsebrühe
200 ml pflanzliche Sahne (z. B. Hafer- oder Sojasahne)
100 ml halbtrockener Weißwein
2 EL weißes Mandelmus
1 Spritzer Zitronensaft
etwas Salz
etwas schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1. Handschuhe anziehen (Schwarzwurzeln geben einen klebrigen Milchsaft ab).
Schwarzwurzeln gründlich unter fließendem Wasser abbürsten, schälen und in Stücke schneiden.
Damit sie nicht braun werden, die Stücke in eine Schüssel mit Wasser und einem Spritzer Zitronensaft legen.
2. Rapsöl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin glasig dünsten.
Die Schwarzwurzelstücke hinzufügen und mit anbraten.
Zuerst mit Weißwein dann mit der Gemüsebrühe ablöschen und ca. 30 Minuten köcheln lassen, bis die Schwarzwurzeln weich sind.
3. Die Suppe mit einem Stabmixer fein pürieren.
Pflanzliche Sahne und Mandelmus unterrühren.
Mit Muskatnuss, Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.
Gebratene Shiitake-Pilze
200 g frische Shiitake-Pilze
2 EL Rapsöl oder Sesamöl (für eine asiatische Note)
1 Knoblauchzehe, fein gehackt (optional)
Ein Spritzer Sojasauce (optional, für extra Umami)
etwas Salz
etwas schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1. Shiitake-Pilze mit einem Küchenpinsel oder Küchenpapier säubern (nicht waschen, da sie sich sonst mit Wasser vollsaugen).
Stiele entfernen (sie sind zäh, können aber für eine Brühe verwendet werden).
Hüte in mundgerechte Stücke schneiden oder ganz lassen, wenn sie klein sind.
2. Das Öl in einer großen Pfanne bei mittlerer bis hoher Hitze erhitzen.
Knoblauch hinzufügen und kurz anschwitzen (nicht braun werden lassen).
Shiitake-Pilze hinzufügen und etwa 5–7 Minuten braten, bis sie goldbraun und knusprig sind.
Gelegentlich umrühren, damit sie gleichmäßig braten.
3. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Optional: Einen Spritzer Sojasauce für zusätzlichen Geschmack hinzugeben und kurz einkochen lassen.
Anrichten
Die Suppe in Schalen gießen. Als Topping 2 Esslöffel gebratene Shiitake-Pilze auf der Suppe verteilen und gegebenenfalls mit gehackten und in der Pfanne gerösteten Walnüsse garnieren.
Dazu passt frisches Baguette oder Vollkornbrot und in der Pfanne geröstetes Soja-Tempeh geräuchert.
Kartoffelsalat mit Kürbiskernöl und Postelein
600 g Kartoffel(n), mehlig kochende oder überwiegend festkochende
200 ml Gemüsebrühe
2 Zwiebel(n)
3 EL Senf
2 EL Zucker
5 EL Apfelessig
4 EL Rapsöl
4 EL Kürbiskernöl
100 g Postelein
80 g Kürbiskerne
etwas Salz
etwas schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1. Für den Kartoffelsalat die Kartoffeln in der Schale mit etwas Salz bei geschlossenem Deckel ca. 10 Minuten kochen.
2. In einer flachen Pfanne ohne Öl die Kürbiskerne anrösten. Dazu die Kürbiskerne bei mittlerer Hitze hin und wieder durchrütteln, damit sie nicht anbrennen. Nach dem Anrösten die Kürbiskerne mit etwas Salz abschmecken und mit einer Prise Zucker karamellisieren. Die fertig gerösteten Kürbiskerne bis zum Anrichten beiseitelegen.
3. In einer Pfanne 2 kleingehackte Zwiebeln in dem Rapsöl glasig anbraten und mit etwas Brühe ablöschen. Anschließend die noch heißen Kartoffeln schälen und in ca. 3-4 Millimeter breite Scheiben schneiden. In einer Schüssel auf die noch warmen Kartoffeln die restliche noch heiße Gemüsebrühe geben. In die Schüssel mit den Kartoffeln und der Brühe jetzt die angebratenen Zwiebeln und 3 EL Senf hinzugeben. Alles zusammen noch warm umrühren.
4. 5 EL Apfelessig, eine Prise Salz, etwas Zucker und ein bisschen Pfeffer zu dem Salat geben. Zum Schluss noch einen Schuss Kürbiskernöl hinzufügen. Den fertigen Kartoffelsalat ca. 15 Minuten stehen lassen, bis er kalt geworden ist und ein bisschen durchziehen konnte. Den Postelein waschen, gut abtropfen lassen und vorsichtig unter die Kartoffeln heben. Auf den fertigen Salat jetzt noch ein paar geröstete Kürbiskerne streuen und als Dekoration ein paar Tropfen Kürbiskernöl aufträufeln.
Dazu schmeckt besonders gut eine gebratene Tofu-Bratwurst und ein bisschen Senf.
Wir wünschen dir viel Erfolg und Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit!